TopfFit und der Umweltschutz
Immer wieder wird groß diskutiert, ob nun Wegwerfwindeln oder Stoffwindeln die umweltbewusstere Möglichkeit seien. Dabei ist die Alternative, gar keine oder so wenig Windeln wie möglich zu wählen, die im Vergleich zur allgemein üblichen Art (also Windeln rund-um-die-Uhr zu benutzen) die umweltbewusstere und -schonendste.
Öko-Bilanz
In Deutschland werden etwa zwei Millionen Kinder gewickelt. Die meisten Eltern verwenden Einwegwindeln - das macht hochgerechnet etwa drei Milliarden Wegwerfwindeln, die pro Jahr im Müll landen. Wenn wir annehmen, dass eine gebrauchte Windel durchschnittlich 0,5 kg wiegt, dann sind das pro Jahr 150000 Tonnen, die den Müllberg erhöhen. Der saugkern von Wegwerfwindeln, der aus Zellstoff und Polyacrylat besteht, ist nicht recycelbar.
Auch biologisch abbaubare Wegwerfwindeln lösen nicht das Problem des Platzes in bzw. auf den Mülldeponien. Unter Laborbedingungen "vermodert" so eine Öko-Windel innerhalb zwei bis fünf Jahren - in einer Mülldeponie brauchen sie aber bis zu 500 Jahre, da hier Sonnenlicht, Sauerstoff und Wasser fehlen. (Quelle: Vallely, Bernadette: 1001 Ways to save the Planet, Ivy Books, 1990)
Aber auch Stoffwindeln sind ökologisch gesehen genauso wertstoffverschwenderisch wie Wegwerfwindeln. Der Anbau der Baumwolle, die Ernte, Verarbeitung, später dann das Waschen... all diese Sachen verbrauchen auch Energie. Auch Windeldienste (die schmutzige Stoffwindeln abholen, reinigen und wieder liefern) sind - ganz abgesehen von der Fahrerei - energieverbrauchend.
Es kommt auch immer drauf an, wie das Kind auf die verschiedenen Windeln reagiert. Viele Babys werden in Wegwerfwindeln wund, andere in Stoffwindeln.
Ein nicht unwesentlicher Punkt ist der finanzielle Faktor. Wegwerfwindeln kosten etwa 15 bis 30 Cent pro Stück - durchschnittlich wird in Deutschland vielleicht fünf bis sechs Mal pro Tag gewickelt (eher wohl öfters). Das sind mind. 5,25 Euro in der Woche - 21 Euro/Monat - 252 Euro im Jahr... Und das ist noch sehr großzügig zugunsten des Portemonaies gerechnet. Windeldienste kosten ähnlich viel. Am günstigen sind Stoffwindeln, die man selber ohne Weichspüler etc. wäscht. Wer mit Stoffwindeln wickelt, verbraucht in einem Zeitraum von drei Jahren etwa 400 bis 700 Euro weniger als für den Kauf von Wegwerfwindeln. Noch günstiger wird es, wenn die Stoffwindeln mehrere Kinder "überstehen". (Quelle: Young Family 02/2005, S. 22, 23)
Ein durchschnittliches Kind wird etwa 6000 bis 8000 mal gewickelt, bis es auf herkömmliche Art sauber und trocken wird. Oft sind bis zu 10000 Windeln bis zum Sauberwerden keine Seltenheit. Mehr als eine Milliarde Bäume werden jährlich für die Herstellung von Wegwerfwindeln gebraucht. (Quelle: "TopfFit! - Der natürliche Weg mit oder ohne Windeln" - Laurie Boucke, S. 101, 102) Und die Windelhersteller bringen immer größere Größen auf den Markt.
Wenn Du dagegen überwiegend auf Windeln verzichtest und auf das Ausscheidungsbedürfnis Deines Babys achtest, sparst Du eine Menge Geld und tust etwas Gutes für die Umwelt. Auch wenn vielleicht das eine oder andere Handtuch mehr nass ist oder die eine oder andere Strumpfhose mehr gewaschen werden muss - Strumpfhosen und Handtücher sind schnell mit der normal anfallenden Wäsche mitgewaschen. Feuchte Unterhosen können auf der Heizung (die Heizung muss nicht mal angestellt sein) trocknen und somit ruhig mehrmals verwendet werden - Babypipi ist nicht giftig und riecht auch nicht!
Ausführlichere Informationen über die Umweltdiskussion Wegwerf- versus Stoffwindeln gibt es auf Naturwindeln.de.